prieuré de grandgourt – art photography – by peter gartmann – buch für afondo treuhand

prieuré de grandgourt – buch und fotos – by © peter gartmann, fotografie, basel – schweiz

prieuré de grandgourt du monastère bellelay – grandgourt, das ehemalige kloster von bellelay – wurde 1082 erbaut und hat eine geschichte, die bis ins 12. jahrhundert zurückreicht.

 

prieuré de grandgourt – das buch des basler fotografen peter gartmann zeigt die architektur und innenarchitektur, die zuletzt 2005 restauriert wurde, auf wunderschöne weise.

 

 

Buch „prieuré de grandgourt“

 

Herausgeber:  Afondo Treuhand, Basel – Heinz Furer

Fotos:  © Peter Gartmann, Basel

Gestaltung:  Susanne Minder, Basel

 

 

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prieuré de grandgourt

Zuerst wohnten hier Cluniaszenser-Mönche, dann offenbar Augustiner-Chorherren, bis um 1182 der Abt Ludwig von Bellelay das Kloster erwarb. Für das Mutterkloster war Grandgourt wichtig wegen seiner Weiden, Getreideäcker und seiner Mühle, aber auch wegen seines Standortes im Einflussbereich der Grafen von Montbéliard und Pfyrt (Ferrette) sowie der Benediktinerabtei Murbach, der Benediktinerinnenabtei Baume-Les-Dames, der Zisterzienserabtei Lützel (Lucelle) und dem Chorherrenstift St. Ursanne. Ausserdem gehörten Häuser und Grundstücke in der Region dazu (Buix, Bure, Montignez etc.). Die Inventare von 1578 und 1587 zeigen, dass es im Priorat Kälber und Kühe gab, deren Fleisch und Milch der Abtei zugute kam. 1712 werden Pferde, Kühe, Rinder, Stiere, Schafe, Schweine, Enten und Geflügel aufgezählt. Den Chorherren war die Seelsorge an den Kirchen von Montignez und Pfetterhouse anvertraut. Man kann nicht genau sagen, wie viele Chorherren im Priorat wohnten. Zu gewissen Zeiten wurden auch Weltpriester als Seelsorger angestellt. Zu gewissen Zeiten wohnten im 17. Jahrhundert der Prior und der Pfarrer von Montignez im Priorat.

 

1591 – die Reformation hatte die Gegend nicht erschüttert – wollte der Bischof von Basel den Besitz zur Ausstattung des neugegründeten Jesuitenkollegiums von Porrentruy verwenden. Der Abt von Bellelay konnte das verhindern, indem er dem Kollegium einen Getreidezins vermachte.

 

1606, anlässlich der bischöflichen Visitation, enthielt die Kirche drei Altäre, der eine – der Augustinusaltar – war zerfallen. Der Prior erhielt dann die Erlaubnis, die Dimensionen der Kirche zu verringern; das anfallende Material wurde für den Ausbau der Kirche von Montignez verwendet. 1730 – 1740 wurde das Hauptgebäude erneuert und auf drei Stockwerke vergrössert. Ausserdem wurden die Räume neu gegipst und mit heute noch existierenden Kachelöfen versehen.

 

Doch am 24. September 1792 störte eine Gruppe der heranrückenden französischen Soldaten die Mahlzeit der Geistlichen in Grandgourt und töteten den Pfarrer von Florimont, der als Emigrant hier untergetaucht war. Die Verordnung des Nationalkonvents vom 23. März 1793 wollte die Ajoie (Gegend von Porrentruy, welche in das Gebiet von Frankreich hineinragt) wieder mit Frankreich vereinigen und besiegelte so das Schicksal des Priorats. Es kamen keine Chorherren mehr aus Bellelay. Währenddessen konnte die Abtei noch ihre Einnahmen in der Ajoie halten und empfing am 28. Oktober 1794 die Erlaubnis, Möbelstücke und Gegenstände mitzunehmen. Doch 1797 wurde das Gut, wie alle Besitztümer der Mutterabtei, an Private verkauft. Die stillgelegte Kirche wurde in den Jahren um 1860 wegen Strassenverbreiterung abgebrochen. Die Altäre – von Jean-Pierre Breton um 1738 geschaffen – befinden sich in der Kirche von Montignez, einem Dorf nördlich von Grandgourt.

 

Das stattliche Gebäude „Le prieuré“ besteht noch heute. Es wurde 1976/1977 und 2005 restauriert, wodurch die schöne Innenarchitektur wieder zur Geltung kam, besonders die Kachelöfen aus dem 17. Jahrhundert. Der Bauernhof ist im 19. Jahrhundert wieder aufgebaut worden.

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